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Instandhaltung

Oktober 2023

Die Wartung ist entscheidend

Ein Blick in die Zukunft: Welche möglichen Schritte gehen wir nach Etablierung der Mileage based Revision?

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Von Frank Sadowski, Head of Technical Support & Safety

Die Wartung ist ein entscheidender Aspekt jedes industriellen oder technologischen Systems, um seinen reibungslosen Betrieb und seine Langlebigkeit zu gewährleisten. Auf dem Weg zu einer zunehmend digitalen und automatisierten Welt wird die Einbindung von diesen Informationen in die Instandhaltung immer wichtiger. In diesem Artikel werden wir den aktuellen Stand der Instandhaltung Mileage based Revision, ihre Zukunftsvision, die nächsten Schritte, um sie auf die nächste Stufe zu heben, und wie die flexible Instandhaltung in diese Gleichung passt, ansprechen.

Aktueller Stand der Instandhaltung

Der traditionelle Wartungsansatz war reaktiv und behob Probleme, sobald sie auftraten. Er basierte auf Annahmen zum Verschleiß von Bauteilen, welche 15 – 30 Jahre alt sind. Dieser Ansatz ist jedoch kostspielig, unflexibel und kann zu Ausfallzeiten und verminderter Effizienz führen. Bei einer erheblichen Erhöhung der Laufleistung führte dies auch zu deutlich höheren Risiken. Um diese Probleme anzugehen, hat sich die vorbeugende Wartung auf Basis von Verschleißfakten wie Laufleistung als besserer Ansatz herausgestellt, der regelmäßige Inspektionen, Wartungen und Reparaturen umfasst, um Ausfälle zu vermeiden. Dieser Ansatz kann mit dem Aufkommen der vorausschauenden Wartung weiter verbessert werden, bei der Datenanalysen und maschinelles Lernen verwendet werden, um potenzielle Probleme vorherzusagen, bevor sie auftreten.

„Die Zukunft der Instandhaltung liegt in der Integration von präventiver, korrektiver und Predictive Maintenance mit Industrie 4.0-Technologien wie der Künstlicher Intelligenz (KI) und Augmented Reality (AR).“
Frank Sadowski, Head of Technical Support & Safety

Zukunftsvision

Die Zukunft der Instandhaltung liegt in der Integration von präventiver, korrektiver und Predictive Maintenance mit Industrie 4.0-Technologien wie der Künstlicher Intelligenz (KI) und Augmented Reality (AR). Dies ermöglicht die Echtzeitüberwachung von Wagen und Komponenten und liefert sofortige Rückmeldungen und Warnungen für das operative Personal. KI wird es ermöglichen, Vorhersagemodelle genauer und effektiver zu machen, Optionen zur Instandhaltung anzubieten und diese vorab mit der Instandhaltungshistorie abzugleichen. Das Alles kann mit Standortangaben und zur Verfügung stehenden Kapazitäten abgeglichen werden. Die Instandhaltung wird dann modular aufgebaut. Dies erhöht die Flexibilität, verringert Ausfallzeiten und erhöht die Sicherheit.

Nächste Schritte

Um diese Zukunftsvision zu erreichen, müssen die nächsten Schritte auch einen Kulturwandel hin zu einem proaktiven Instandhaltungsansatz beinhalten. Dies bedeutet, dass in die Schulung und Weiterbildung der VTG-Mitarbeitenden investiert werden muss, um den Umgang mit fortschrittlichen Technologien wie KI und AR zu beherrschen. Unsere Partner und die VTG müssen auch in die notwendige Infrastruktur investieren, einschließlich Sensoren und Datenanalysetools, um eine vorausschauende Wartung zu ermöglichen. Schließlich ist die Zusammenarbeit zwischen Wartungs-, Betriebs- und IT-Abteilungen entscheidend für die erfolgreiche Implementierung fortschrittlicher Wartungsstrategien. Diese Strategien werden sich von der bisherigen Umsetzung erheblich unterscheiden. Wie schon bei der Initiative EMBRACE wird der nächste Schritt Umdenken, Mut, Verantwortung und Bereitschaft zur Zukunftsgestaltung verlangen. Das werden wir nur gemeinsam schaffen.

Flexible Wartung

Neben der proaktiven Wartung besteht ein wachsender Bedarf an flexibler Wartung, bei der Wartungspläne und -aktivitäten an sich ändernde Geschäftsanforderungen und Umweltbedingungen angepasst werden. Die flexible Wartung ermöglicht eine bessere Optimierung der Ressourcen, reduzierte Wartungskosten und sorgt für eine verbesserte Betriebszeit der Wagen und Komponenten. Dieser Ansatz beinhaltet einen dynamischen Wartungsplan, der sich an Änderungen der Produktionsnachfrage, der Wagenauslastung bzw. Wagennutzung und andere Faktoren anpasst. Dazu gehört auch die Einzelbetrachtung von Baugruppen und Komponenten statt der Vollaufarbeitung von Wagen. Dies würde gerade im Modular- und Intermodalverkehr eine erhebliche Verbesserung bedeuten.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zukunft der Instandhaltung mit der Integration fortschrittlicher Technologien wie KI und AR spannend ist. Um diese Vision zu erreichen, sind jedoch ein kultureller Wandel hin zu proaktiver Instandhaltung, Investitionen in Schulung und Infrastruktur, Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und die Implementierung einer flexiblen Instandhaltung von entscheidender Bedeutung. Die nächste Stufe für die Instandhaltung ist das Erreichen eines autonomen und mitdenkenden Systems, das zu noch mehr Effizienz und Sicherheit führen würde.

Die Erfahrungen aus EMBRACE in Zahlen

Monatliche Verteilung 2022

Ohne EMBRACE hätten wir 10.117 Revisionen im Jahr 2022 geplant. Durch EMBRACE wurde dies auf 4.634 Revisionen gesenkt und präventive mehr an Mileage Checks (MC) durchgeführt. Wir haben eine Revisionseinsparung von 5.483 Revisionen, trotz vorgezogenen Revisionen durch Neuvermietungen und Ausgleich von Spitzen in den Folgejahren.

Nach einer Instandhaltung eines Wagens oder einer Komponente, beginnt eine Einlaufphase in dem die Bauteile sich einarbeiten bzw. „einlaufen“. Danach kommt der „stationäre“ Bereich, eine Zeitspanne, in der die Wagen / die Komponenten nach ihrer Auslegung und Konstruktion fehlerarm laufen. Die grüne Linie zeigt die präventive Grenze auf, welche wir durch Instandhaltung vor dem Ausfall erreichen wollen. Das rote Dreieck ist die Sicherheitszone vor dem Ausfall. Hier im roten Dreieck liegt der Spielraum für eine flexible, präventive und predictive Instandhaltung. In diesem Dreieck kann ich die Verfügbarkeit verlängern oder den Ausfallzeitpunkt verschieben oder eine präventive Instandhaltung vorher auslösen.

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